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Schönhengstgau

Die Oberländer Frauentracht

(beschrieben von Hannelore Preisenhammer)

tracht_schoenhengstgauDie Schönhengster Tracht ist eine sehr alte Tragmiedertracht. Sie ist schon auf einem Grabstein in Mährisch Trübau von 1612 zu sehen. Um 1900 wurde sie nur noch auf dem Lande von älteren Frauen getragen oder an Fasching zum Theaterspiel angezogen. Durch die Wandervogelbewegung - in Mährisch Trübau fand 1923 die erste Singwoche unter Walther Hensel statt - wurden die Trachten aus den Truhen geholt und neue genäht. 1938 gab es in und um Mährisch Trübau wieder 500 Trachten.

Das Mieder zeigt aufgenähte, moosgrüne Samtbänder, deren Zwischenräume mit Goldborten unterlegt sind. Seitenteil und Zwickel am Rücken sind auf hellem Grund bestickt. Das Miedermittelteil ("Vorsteck", "Zierbrettl") wird mit Goldborte, Samtband und Stickerei verziert. Das Mieder wird ringsum orangerot paspeliert.

 

Der Rock ist aus grünem Wollstoff mit dunklerem Besatz aus Serge (oder Seidenstoff) und unten orangerot paspeliert. Rückwärts ist er dicht gereiht oder gefältelt. Die Schürze ist mit Bauernrosen auf weißem Grund gemustert. Die Bluse ("Hembla") ist aus weißem Leinen mit einer dichtgereihten Halskrause ("Kresla"), die sehr gestärkt wird, Puffärmeln mit Ärmelrüschen ("Garnierla"). Halskrause und die Ärmelrüsche schließen mit einer Strickspitze, eventuell auch einer Klöppel- oder Häkelspitze ab. Sie sind mit Kreuzstichen oder einem floralen Muster goldfarben bestickt.


Die Strümpfe sind orangerot, die Schuhe schwarz mit messingfarbener Schnalle.
Als Kopfbedeckung trugen die Frauen den "Sachs", ein kunstvoll geknüpftes, rotgemustertes Tuch. Heute sieht man den Sachs nurmehr selten.
Sie ist schon auf einem Grabstein in Mährisch Trübau (Moravská Tøebová) von 1612 zu sehen.

 

  • Abbildung: Trachtenberaterin Hannelore Preisenhammer in der Oberländer Tracht