Das vertriebene Gedächtnis des Böhmerwaldes
Das vertriebene Gedächtnis des Böhmerwaldes
Nach dem sudetendeutschen Zeitzeugenprojekt (Weidenberg 2019) und zwei Zeitzeugenprojekten mit den Egerländern (Rehau 2018 und 2019) konnte Post Bellum dank der Förderung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung weitere Videointerviews mit den Böhmerwäldler Zeitzeugen in Angriff nehmen. Große partnerschaftliche Unterstützung erhielt Frau Markéta Čekanová von der Pilsener Regionalstelle des Vereins von der Leiterin der Neuerner Heimatstube und des Archivs in Neukirchen beim Heiligen Blut, Frau Waltraut Senninger und vom Bürgermeister Markus Müller, dessen Rathaus die Neuerner Heimatstube und das Archiv seit über 20 Jahren in vorbildlicher Weise beherbergt.
Mit bewährter Unterstützung der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen entstand eine Liste von 15 Böhmerwälder Zeitzeugen, die sich bereit erklärten, von nah und fern nach Neukirchen beim Heiligen Blut anzureisen und dem Interviewer Jan Blažek und seinem Team der Kameraleute ihre Erinnerungen an die Kindheit, Vertreibung und den Neuanfang mitzuteilen. Die Videoaufnahmen wurden in Vertretung von Frau Waltraut Senninger durch den engagierten und unermüdlichen Max Utz betreut.
Über die Zeitzeugen und ihre Lebenswege wird man sich aber nicht nur online auf der Website des Vereins Post Bellum im Filmformat informieren können. Der Verein hat es zu seinem Arbeitsprinzip gemacht, aus den Interviews einen Dokumentarfilm für öffentliche Vorführungen in Deutschland und in Tschechien zu machen, in denen das Publikum den persönlich anwesenden Zeitzeugen Fragen stellen kann. Die Zeitzeugen werden darüber hinaus zu Gesprächen in Schulen und Kultureinrichtungen im Böhmerwald eingeladen.